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AMG – 50 Jahre und unzählige Geschichten: Teil 1

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Für meine Person könnte ich das Kürzel „AMG“ auch anders auslegen: „Archiv“, „Mechaniker“, „Geschichten-Checker“. Die Marke und ich, wir kennen uns schon bald 40 Jahre, ich bin seit 1978 bei Mercedes-AMG. Und weiß, wie alles bei Hans-Werner Aufrecht und Erhard Melcher in Großaspach angefangen hat.

Meine eigene kleine Geschichte: Ich begann bei AMG in der Werkstatt als KFZ Mechaniker. Nach circa 10 Jahren wechselte ich in die Technische Dokumentation und seit dem Jahr 2008 betreue das Medienarchiv für AMG.

300m Unterlagen und Unikate

Inzwischen sind es 300 laufende Meter Archivgut , darunter sehr viele Unikate. Wir konnten damals nicht ahnen, wie rasant die Entwicklung vom Zweimann-Betrieb zur Marke, die heute jeder kennt, verlaufen würde. Ich war damals im selben Schützenverein wie Hans-Werner Aufrecht. Sein Unternehmen kannte ich schon viel früher, weil ich selbst aus Affalterbach stamme. Aufrecht und ich kamen ins Gespräch. Ich hatte meine Lehre fertig und hatte gehört, dass bei AMG Mechaniker gesucht wurden. So wechselte ich von meinem derzeitigen Arbeitgeber zum Spezialisten für wirklich schnelle Wagen…

Für mich wurde ein Traum wahr

Früher war alles… einfacher. Für mich wurde ein Traum wahr: Ich konnte an der Veredlung und leistungsmäßigen Optimierung der Baureihen R/C 107, W 116, 123, 126 und sogar am G-Modell mitarbeiten! Hier ist dann mein Fachwissen und das von meinen Kollegen wie dem publizistischen Berater und Automobil-Fachmann Dr. Thomas Giesefeld gefragt. Wir gucken uns dann wie „Archäologen“ die vorgeführten Fahrzeuge an, zum Beispiel „Ist der Frontspoiler noch original? Wie lückenlos ist die Eigentümer Historie? Stimmen alle Teilenummern Motor, Getriebe etc überein?“

Wie alles begann

Wir „AMGler“ waren damals im Job Allrounder: Von Motorenzerlegung und Leistungssteigerung bis zu speziell gefertigte Innenausstattungen habe ich alles gemacht, jeder Kunde war König! Was der Kunde für sein Fahrzeug haben wollte, bekam er auch! Zurück in die frühe Zeit, zum Anfang der1960er Jahre: Die beiden Ingenieure Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher arbeiteten in der Entwicklungsabteilung von Daimler-Benz an dem 300 SE Rennmotor – bis der Konzern alle Motorsport-Aktivitäten einstellte. Doch die eigentliche Leidenschaft von Aufrecht und Melcher galt unvermindert dem Rennsport.

300 SE  bei der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft

In Aufrechts Haus in Großaspach feilten sie in ihrer Freizeit weiter an der Performance des Motors. 1965 startete Manfred Schiek, ein Daimler-Kollege, mit dem von Aufrecht und Melcher präparierten 300 SE bei der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft – und gewann zehn Mal! Schieks Erfolg begründete den Ruf von Aufrecht und Melcher als Experten für die Leistungssteigerung von Mercedes-Benz Fahrzeugen.

Das war Aufrecht jedoch nicht genug: Sein Plan sah vor, Straßenfahrzeuge nach dem Vorbild der erfolgreichen Rennwagen anzubieten. Ende 1966 kündigte er beim Stern und überredet Melcher, gemeinsam die Selbstständigkeit zu wagen. 1967 gründeten sie das „Aufrecht Melcher Großaspach Ingenieurbüro, Konstruktion und Versuch zur Entwicklung von Rennmotoren“. Firmensitz war eine ehemalige Mühle im Nachbarort Burgstall. Schon bald hatten die dort überarbeiteten Motoren einen sehr guten Ruf bei privaten Rennteams.

Das 24-Stunden Rennen von Spa

Als erster sportlicher Meilenstein für das junge Unternehmen geht 1971 das 24-Stunden Rennen von Spa in die Geschichte ein: Ein Klassensieg und zweiter Platz der Gesamtwertung für den AMG 300 SEL 6.8. Eine schwere Luxuslimousine zog an der leichteren Rennwagen-Konkurrenz vorbei. Das wurde auch in der Daimler-Benz-Zentrale in Stuttgart schnell bekannt … Wie es weiter ging, erzählen wir in Teil 2!


Anmerkung der Redaktion:

Im nächsten Jahr feiert AMG sein 50 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass erzählen Michael Clauss und Thomas Giesefeld in ihrer Beitragsreihe aus der erfolgreichen Geschichte des Unternehmens.

Der Beitrag AMG – 50 Jahre und unzählige Geschichten: Teil 1 erschien zuerst auf Daimler-Blog.


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