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Mit der E-Klasse unterwegs im Drive-Pilot Habitat

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Um ein Land zu verstehen, muss man es bereisen. Um ein Auto zu verstehen, muss man es fahren. Die neue E-Klasse kenne ich bereits von der internationalen Premiere für Journalisten. Doch Presse-Fahrveranstaltungen sind zeitlich eng gesteckte Erlebnisse.

So eine „full spec“ E-Klasse dabei wirklich zu „erfahren“ – eher schwierig. Ähnlich sieht es bei den USA aus. Ein Land das fasziniert. Mich persönlich zurzeit aber auch zum Nachdenken anregt.

Mit der neuen E-Klasse von Miami nach Los Angeles

Als die Frage kam, ob ich nicht mit der neuen E-Klasse von Miami nach Los Angeles fahren möchte – war meine Antwort klar, bevor die Frage zu Ende gestellt wurde. Ja – ich will. So unüberlegt und dennoch eindeutig war vermutlich nur noch meine Antwort vor dem Standesbeamten.

Wie schlägt sich der Drive-Pilot in den USA?

E300 4matic, in Buchhalter-Grau, oder wie es die Mercedes-Benz Experten nennen, in Diamant-silbern. Den aufgeladenen „300er“ Vierzylinder und den Mercedes-Allradantrieb inklusive 9-Gang Automat gibt es in dieser Kombination nicht in Deutschland. Spannende Wahl also allemal. Viel spannender war jedoch die Frage, wie sich der Drive-Pilot schlagen würde.

USA und die Ausstattungskataloge von Mercedes

Die USA sind vielschichtig. Wie die Ausstattungskataloge des Mercedes-Benz Konfigurators. Der Start in Miami ein buntes Erlebnis. Launiges Karibik-Feeling mischt sich mit der Präsenz von Winter-Flüchtlingen aus der ganzen Welt.

Die ersten Meilen vergehen, während man sich in den Konfigurations-Möglichkeiten der Business-Class Limousine verirrt. Wo war noch einmal die Ambiente-Beleuchtung? Verflucht? Welche der 64 Farben passt denn nun zu Miami?

Auf Autopilot umgeschaltet

Der Drive-Pilot wird bereits zum Start der Tour aktiviert. Unsicherheit. Erst einmal. Es ist kein Autopilot, es ist ein Assistenzsystem. Für die Navigation probiere ich also lieber die Sprach-Erkennung aus, das „Schreiben“ auf dem Dreh-Drücksteller mag auch funktionieren, ist aber eben nicht so intuitiv.

Und überhaupt – was musste man bei den US-Adressen noch einmal beachten? Erst die Hausnummer? Dann die Straße? War der Zielpunkt der Tages-Etappe nun „South“ oder „North“?

Das Comand-System und US-Slang

Dem Comand-System ist es egal. Meinen US-Slang akzeptiert es wohlwollend. Die Suche über die Sprach-Erkennung? Ein Segen. Die Ergebnisse, zu 99.9% auf den Punkt.

Nach 250 Meilen ermüden die Augen. Die Eindrücke entlang der Küste Floridas sind berauschend. Das Meer, Strandverläufe und immer wieder die ewig gleichen Kleinstädte. Hier eine Tankstelle von der Kette A, da ein Fastfood-Restaurant von der Kette B und da drüben, wieder ein Shop von Kette C.

Die USA mögen ewig gleich strukturierte Prozessabläufe

Bereits am ersten Tag wird klar: Die USA mögen ewig gleich strukturierte Prozessabläufe. Dem 300er ist es egal. Er schiebt uns, während sein Vierzylinder unter 2.000 Umdrehungen im 9.Gang vor sich hinbrummelt, mit überraschender Effizienz in Richtung Tagesziel.

Kaltstart ist nicht so sein Ding. Müssen wir Benzin tanken, oder nicht doch Diesel? Beim Aufbruch in Richtung Westen stellt sich die Frage erst einmal. Der 300er mag sich als Effizienz-Wunder präsentieren, aber dafür erfordert er Nachsicht beim Geräuschbild.

Der Ø-Verbrauch in der Head-Unit sinkt beständig

Die Meilen addieren sich. Der Durchschnittsverbrauch in der Head-Unit sinkt beständig. Beim Umrechnen im Handy von „miles per gallon“ in „Liter auf 100 km“ klappt mir die Kinnlade herunter.

Texas: Andere Landschaft, andere Autos

Die Landschaft verändert sich zum ersten Mal, als wir Texas erreichen und die Golf-Küste verlassen. Aus dem fast tropischen Bild wird ein etwas kargeres. Die Menschen verändern sich.

Die Autos mit denen wir uns die Interstate teilen, verwandeln sich. Aus SUVs und Limousinen werden Pick-Up Trucks. Nicht diese „kleinen Dinger“. Die großen. Mit Zwillings-Bereifung und Kühlerhauben, die bis zur Schulter reichen…

Bester Freund Drive-Pilot

Nach den ersten 1.000 Meilen ist der Drive-Pilot zum besten Freund geworden. Keine Interstate vergeht, ohne die Wachsamkeit und Assistenz des Drive-Pilot zu nutzen. Er warnt dich vor Trucks, die unangekündigt die Spur wechseln, er hält dich sicher in deiner Spur, während du im Satelliten-Radio auf Sendeplatz 159 nach neuer Musik suchst.

Und natürlich entspannt er Deine Körperhaltung. Die Hände lässiger am Lenkrad, leichte Führung, den rechten Fuß relaxed im Fußraum, weg vom Gaspedal. So gibt dir diese E-Klasse den Freiraum, deine Gedanken schweifen zu lassen. Die Augen auch mal über den Horizont wandern zu lassen. Die Eindrücke mental zu verarbeiten.

Colorado überrascht am meisten

Vom subtropischen Klima Floridas, zur trockenen Landschaft Texas in Richtung Norden, geht es nun in Richtung Wälder und weitgreifender Berge. Colorado überrascht am meisten. Den Vierzylinder-Turbo geißeln die Aufstiege auf über 4.000 Höhenmeter.

Jetzt, ja jetzt, wäre der E400 die deutlich lockere Wahl. Die anspruchsvolle Landschaft Colorados raubt mit ihrer dünnen Luft nicht nur mir den Atem. Auch der Verbrauch des E 300 leidet…

UTAH. Das Land der Canyons

Von Colorado führt der Weg nach UTAH. Das Land der Canyons. Und wieder ändert sich die Vegetation komplett. Endlose Highways führen in Richtung Horizont. Meile um Meile, geradeaus. Das Tempolimit wird großzügig ausgelegt, die Warnschwelle des Comand-Systems angehoben.

Mittlerweile finden die Finger blind zum Untermenü für die Sitzmassage. Nach über 2.800 Meilen ist der Favorit hier klar gefunden. Die „Active Massage“ gewinnt.

Der Sound der Burmester-Anlage

Der Sound der „kleinen“ Burmester-Anlage liefert das akustische Spektakel für die umwerfenden Eindrücke der Weite. Immer wieder die Gedanken, wie das wohl war, als nicht der Stern gen Horizont trug, sondern eine Kutsche. Ein Pferd. Die Einsamkeit muss brutal gewesen sein. Der „wilde Westen“? Keine einfache Kulisse, eher ein Sinnbild für die Anforderungen, die Mensch und Tier meistern mussten.

Ankunft in Las Vegas: Die Sünde

Am vorletzten Tag lockt die Sünde. Las Vegas. Dieses Lichtermeer in der Wüste. Wer „Vegas“ besucht, sollte das mit dem Auto tun. Und er sollte am Abend ankommen. Vegas liegt in einem Tal-Kessel, lange bevor man ankommt, schimmert der Himmel über der Wüste orange.

Nach der endlosen Weite, der Einsamkeit, draußen – wirkt das überdrehte Las Vegas surreal. Überdreht. Zu grell. Wie einige der Lichtfarben der Ambiente-Beleuchtung, wie die volle Dröhnung aus der Burmester-Anlage bei überkommender Müdigkeit.

Leaving Las Vegas

Vegas zu verlassen ist so schön, wie ankommen. Noch ein letztes Mal lockt die Wüste. Auch nach über 3.300 Meilen spielen die Sitze in der E-Klasse den perfekten Gastgeber. Warum man sich so gerne auf die E-Klasse als Flottenfahrzeug einlässt? Vermutlich weil sie auch in der jüngsten Generation ihre klassischen Tugenden nicht vergessen hat.

Der Salzgeruch der Westküste überlagert das Beduftungsystem der E-Klasse, als das Ziel sichtbar wird. Die Pier in Santa Monica, Endpunkt der Route 66 durch die USA. Endpunkt einer Reise die mir am Ende mehr Antworten über die E-Klasse lieferte, als über die USA.

Die klassische Reise-Limousine kommt an

Die klassische Reise-Limousine ist Sieger der Herzen, nicht der Performance und nicht beim Geräuschbild – aber wenn es um die Tugend des „Ankommens“ geht, fährt sie einen klaren Punktsieg ein. Um die USA zu verstehen, gut, dazu muss ich vermutlich noch einmal zurückkommen. Eventuell beim nächsten Mal voll-autonom? Ost-Küste West-Küste? Das dürfte dann auch für den „Stern“ eine Herausforderung sein.

Der Beitrag Mit der E-Klasse unterwegs im Drive-Pilot Habitat erschien zuerst auf Daimler-Blog.


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