Er ist agil, er ist schnell und er macht richtig viel Spaß: Unser neuer Kompaktsportler feiert im Rahmen der Paris Motor Show 2018 seine Weltpremiere. Mit dem Mercedes-AMG A 35 4MATIC (Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,4-7,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 169-167 g/km) schicken wir in diesem Segment kein Fahrzeug wie jedes andere ins Rennen.
Vor allem im Hinblick auf die Fahrdynamik stellt er eine echte Hausnummer dar. Als Projektleiter blicke ich mit meinem Team auf eine unheimlich spannende Entwicklungsphase zurück, die uns natürlich auch immer wieder vor Herausforderungen gestellt hat. Letzten Endes resultiert aus der Zusammenarbeit mit den Entwicklungskollegen von Daimler ein Sportler in der Kompaktklasse, auf den wir alle stolz sind.
Der Mercedes-AMG A 35 als sinnvolle Portfolioerweiterung
Es war an der Zeit, dass der Vorgänger, der Mercedes-AMG A 45, einen „kleinen Bruder“ bekommt. Die stärkste Serien-A-Klasse – der A 250 Sport – und der AMG A 45 lagen im Hinblick auf Motorleistung und Fahrdynamik, nicht zuletzt aber auch bezüglich der Preisklasse weit auseinander. Darüber hinaus birgt die Einführung des A 35 aber noch viel mehr Potential. Wir haben dem Kunden ein emotionales und hochdynamisches Auto gebaut, das jede Menge Fahrspaß zu einem sehr attraktiven Preis liefert.
Fahrspaß pur im A 35
In einem Kompaktwagen derart viel Fahrdynamik zu verpacken, war für mein Team gar nicht so einfach. Anstatt auf Serienteile zu setzen, haben wir für den A 35 vollständig eigene Vorder- und Hinterachsgeometrien entwickelt. Egal ob Achsschenkel, Radträger oder Querlenker – alles wurde von Beginn an auf den A 35 zugeschnitten. Um die Vorderachse noch stabiler und direkter anzubinden, haben wir den Vorderwagen zusätzlich versteift. Dazu verbinden wir den Integralträger durch zusätzliche Streben mit dem Hauptboden und ersetzen die übliche Kunststoff-Unterbodenverkleidung durch ein steifes Alu-Schubfeld. Damit steht der A 35 querdynamisch, sprich bei Kurvenfahrt, richtig gut im Saft.
Auch den Allrad haben wir AMG-isiert. Damit schieben wir über die Hinterachse noch mal deutlich druckvoller aus der Kurve und halten die Lenkung frei von Antriebseinflüssen. Weil uns von Beginn an klar war, dass wir diese Neutralität und Dynamik mit einem Frontantrieb nie erreicht hätten, stand eine Alternative zum Allrad zu keinem Zeitpunkt zur Debatte. Driving Performance steht bei AMG schon im Namen. Der A 35 misst sich daran und stellt das aufs Neue unter Beweis. Ganz am Ende präsentieren wir hier meiner Meinung nach ein Auto, das in Bezug auf die Fahreigenschaften sogar seinen Vorgänger A 45 aussticht. Und ich behaupte mal, dass dieser die Messlatte nicht gerade auf „Kniehöhe“ legt.
Jedem, was er will
Bei aller Sportlichkeit haben wir in der Entwicklung des A 35 nicht vergessen, dass das Auto für viele Kunden eine Option als Erstwagen darstellt. Was ich damit meine: Ganz weit oben im Lastenheft stand die Möglichkeit, unseren Kunden eine möglichst große Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit zu bieten. Damit kommt man, wenn gewünscht, auch mal ganz entspannt und gelassen um die Ecke.
Dazu geben wir dem Fahrer eine Auswahl verschiedener Fahrprogramme an die Hand, anhand derer sich das Fahrverhalten des A 35 je nach Stimmung, Verkehrssituation oder Geschmack ganz individuell anpassen lässt. Das gilt z.B. auch für den Sound, der über eine fahrprogrammabhängige Steuerung der Abgas-Klappe je nach Belieben sportlich oder etwas moderater klingt. Ich kann also ganz dynamisch und mit allen Sinnen meinen Kurvenhunger stillen, sitze aber auf Knopfdruck in einem wunderbar alltagstauglichen Fahrzeug, das auch auf der Langstrecke sehr gut funktioniert.
Die Daten im Überblick
Motor | 2,0-Liter-R4 mit Abgasturbolader |
Hubraum | 1991 cm3 |
Max. Leistung | 225 kW (306 PS) bei 5.800-6.100/min |
Max. Drehmoment | 400 Nm bei 3.000-4.000/min |
Antrieb | AMG Performance 4MATIC vollvariabler Allradantrieb |
Getriebe | AMG SPEEDSHIFT DCT 7G Doppelkupplungsgetriebe |
Kraftstoffverbrauch kombiniert |
7,4-7,3 l/100 km* |
CO2-Emissionen kombiniert | 169-167 g/km* |
Effizienzklasse | D |
Beschleunigung 0-100 km/h |
4,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h** |
* Die angegebenen Werte (vorläufige Daten) wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Es handelt sich um die NEFZ-CO2-Werte i.S.v. Art. 2 Nr. 1 Durchführungsverordnung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werte errechnet.
** elektronisch abgeregelt
Der Sound – stets ein Thema, stets eine Herausforderung
Emotionaler Motorsound ist bei AMG tief in der DNA verankert. Das dürfte jedem Automobil-Begeisterten bewusst sein. Weniger bekannt ist aber sicher, dass wir als Entwickler damit immer wieder vor großen Herausforderungen stehen. Es ist kein Selbstläufer, die emotionale Geräuschkulisse stets aufs Neue zu garantieren.
Die Herausforderung, den Sound in altbekannter Manier auf die Straße zu bringen, wächst kontinuierlich. Beim A 35 ist es uns einmal mehr gelungen, ein sportliches, intensives Sounderlebnis zu erzeugen. Vor allem im Fahrprogramm „Sport +“ unterstreicht der kraftvolle Sound die Dynamik des Autos. In „Comfort“ bieten wir dagegen eine eher moderate Geräuschkulisse.
Spektakuläre 306 PS – für einen AMG jedoch beinahe wenig
Angetrieben wird der A 35 von einem Vierzylinder-Turbomotor mit 2,0 Litern Hubraum. Von null auf 100 km/h katapultiert dieser den Kompaktsportler in 4,7 Sekunden. Natürlich haben wir in die Entwicklung des Triebstrangs unsere Erfahrung aus dem A 45-Vorgänger einfließen lassen – immerhin ein mehrfacher Engine Of The Year-Gewinner.
Im Vergleich mit dessen 381 PS beeindruckt mich die schiere Zahl von 306 PS daher gar nicht mal so sehr. Die große Herausforderung lag für mich vielmehr darin, die Entfaltung dieser Leistung so spektakulär und dosierbar wie möglich – bei Bedarf aber auch so alltagstauglich wie möglich – auf die Straße zu bringen. Ich bin sehr stolz darauf, sagen zu können, dass wir mit unserem Team dahingehend auch beim A 35 sicher wieder eine Benchmark gesetzt haben. Das Auto macht unglaublich viel Spaß.






Von Beginn an ein Teil des neuen A-Klasse-Konzepts
Grundsätzlich sind wir als AMG-Ingenieure von Beginn an in die Entwicklung der Mercedes-Benz-Fahrzeuge eingebunden. Bereits in Vorbereitung auf die Produktentscheidung beginnt die Zusammenarbeit mit unseren Daimler-Kollegen. Und der enge Kontakt reißt bis zum fertigen Produkt niemals ab. Das war auch beim A 35 so.
Leben und leben lassen
Wichtige Beschlüsse mit Einfluss auf Mercedes und AMG treffen wir immer gemeinsam mit unseren Mercedes-Benz-Kollegen. Da geht es manchmal auch zur Sache, denn wir nehmen bei unseren AMG-Modellen Attribute ins Visier, die mitunter auch im Widerspruch zu Mercedes Benz-Zielen stehen. Gemeinsam mit dem Grundprojekt in Sindelfingen finden wir aber sehr beständig die optimale Lösung für das AMG- und das Mercedes-Modell. Daher an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an unsere Kollegen von Mercedes Benz für die oft kontroverse, aber immer konstruktive Zusammenarbeit!
Mir wurde vor einiger Zeit die Frage gestellt, ob es aufwendiger sei, einen AMG-eigenen Sportwagen à la GT oder einen Kompaktsportler auf Basis eines Mercedes zu entwickeln. Klar – beim eigenen AMG steht am Anfang die große Herausforderung, erst mal ein Grundkonzept aufs weiße Blatt Papier zu bringen. Ist dieser Schritt aber mal geschafft, kann ich mit dem Auto ganz stringent in die Richtung gehen, wo ich hin will.
Bei der Entwicklung eines A 35 – oder auch A 45 – fangen wir nicht mit einem weißen Blatt an. Vom Aufwand gesehen tritt an diese Stelle aber die ständige Abstimmung mit Mercedes Benz. Im späteren Entwicklungsprozess erfordern die technischen Details eine ebenso exakte Abstimmung wie bei den Sportwagen. So gesehen ist der Aufwand aus meiner Sicht ein anderer, aber sicher kein geringerer.
Der A 35 als Vorbote für den neuen A 45
Mein persönlicher Geschmack stellt bei Autos Fahrdynamik und Emotionen in den Vordergrund. Wenn ich mir den A 35 heute anschaue, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, weil ich jedes Mal denke: „Den fahre ich demnächst selbst.“ Genau das hat mich während der ganzen Entwicklung extrem motiviert. Denn ich bin nicht nur Projektleiter, sondern auch Teil der Zielgruppe. Ich durfte also ein Auto entwickeln, das ich insgeheim auch für mich selbst entwickelt habe. Was gibt es Besseres?
Das Gleiche gilt für den bereits geplanten neuen A 45. In allen Belangen, das kann ich mit Sicherheit sagen, legt dieser nochmals eine Schippe drauf – ganz klar mit dem Anspruch, wieder den Maßstab im Kompaktsegment zu setzen. Da sind wir auf einem richtig guten Weg. Aber mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Es darf gerne noch etwas spannend bleiben.
Weltpremiere und Markteinführung
Der neue Mercedes-AMG A 35 4MATIC feiert seine Weltpremiere im Rahmen des Pariser Auto Salons am 2. Oktober 2018, die Verkaufsfreigabe erfolgt im Oktober 2018, die Markteinführung beginnt im Januar 2019 in Westeuropa.
Der Beitrag A35 4MATIC: Ein Auto, das ich selbst fahren würde erschien zuerst auf Daimler-Blog.