Ein ganz besonderes Wochenende steht vor der Tür. Wir feiern von Freitag bis Sonntag in Hockenheim schließlich nicht nur das große Saisonfinale 2018, sondern auch unseren Abschied 30 Jahre nach unserem Debüt in der Rennserie.
Das wird für alle vor Ort eine einzigartige Atmosphäre – für die Fahrer, die Teams, die Zuschauer und für mich. Der DTM verdanke ich schließlich viel – beruflich und privat.
Bevor es in der Formel 1 in die entscheidende Phase der Saison geht, steht noch ein letztes Mal die DTM im Rampenlicht. Ich freue mich sehr auf ein Wochenende unter Gleichgesinnten. Natürlich habe ich auch die Hoffnung, dass wir zusätzlich zur Hersteller- und Teammeisterschaft auch noch den Fahrertitel holen. Da wird es ja nochmal spannend.
Für mich markiert der Trubel am Hockenheimring einen ganz speziellen Moment. Denn es ist unser letztes DTM-Rennen mit Mercedes und damit auch das letzte DTM-Rennwochenende, bei dem ich selbst als Mitglied dieses grossartigen Teams an der Rennstrecke dabei sein kann. Da schwingt bei aller Freude natürlich auch Wehmut mit. Die DTM und Mercedes werden sich würdig voneinander verabschieden, da bin ich mir sicher.
Die DTM bedeutet mir viel. Ich kann mich noch gut an das allererste DTM-Rennen erinnern, das ich besucht habe – damals noch als Nachwuchsfahrer. Das war im Jahr 1994 in Zolder (Belgien) und mich hat das ganze Umfeld dort sofort unheimlich fasziniert. Wir sind im Rahmenprogramm der DTM in der Formel Ford gefahren. Die Formel 1 schien uns jungen Racern unerreichbar – aber die DTM war für mich ein absolutes Traumziel.






Über die DTM hat sich dann auch mein persönliches Verhältnis zu Hans Werner Aufrecht, zu HWA und AMG, aufgebaut. Für viele Jahre lag mir meine Beteiligung an der HWA AG sehr am Herzen – und als Kooperationspartner auf der anderen Seite lernte ich mit Norbert Haug einen Kollegen kennen, mit dem ich unglaublich viel erleben durfte.
Auch privat hat die DTM mein Leben entscheidend beeinflusst: Denn ich habe hier meine Frau kennengelernt, die zu der Zeit ja selbst als Fahrer unterwegs war. Allein schon dafür bin ich unendlich dankbar, dass sich mein Lebensweg so oft mit der DTM gekreuzt hat.
Doch genug geschwärmt, Romantik ist ja doch eher untypisch für die DTM. Hier arbeiten Profis, echte Racer. Die Stimmung an der Strecke hat mir immer gut gefallen, wenn ich während der vergangenen 30 Jahre selbst vor Ort war. Mit AMG und Mercedes haben wir bei der DTM 30 Jahre lang auf höchstem Niveau Werksmotorsport betrieben. Jetzt wagen wir etwas Neues und starten in der Formel E.
Die Entscheidung, der DTM „Adieu!“ zu sagen, ist uns natürlich nicht leicht gefallen. Aber ich halte sie für zukunftsweisend und deshalb auch für richtig. Wir haben mit unserem Engagement in der Formel 1 einen globalen Auftritt mit unserer Hybrid-Technologie und begeben uns jetzt in der Formel E zusätzlich vollelektrisch an den Start.
Die Elektrifizierung ist ein maßgeblicher Bestandteil der Strategie von Mercedes – und deshalb ist die Formel E unter heutigen Gesichtspunkten eine attraktive, neue Spielwiese. Ich vergleiche das gerne mit einem aufstrebenden Start-Up. Wir werden uns alles anschauen, wir wollen alles verstehen und dann hoffentlich auch sportliche Erfolge feiern.
Aber jetzt konzentrieren wir uns erstmal auf Hockenheim: Ein letztes Mal pure DTM-Stimmung und Spannung bis zur letzten Runde. Die Menschen, die die DTM ausmachen, werde ich am meisten vermissen. Mit denen bin ich all die Jahre durch Höhen und Tiefen gegangen. Wir haben auf der Strecke miteinander gekämpft – aber waren doch auch immer in der Lage, am Abend noch eine gute Zeit miteinander zu verbringen.
Ich wünsche mir für das Finale in Hockenheim ein volles Haus, viele Mercedes-Flaggen und ganz viel Support für unsere Fahrer. Und der DTM wünsche ich natürlich auch für die Zukunft alles Gute!
Der Beitrag Das DTM-Finale: Ein spezieller Moment in meinem Leben erschien zuerst auf Daimler-Blog.