Über die Kooperation zwischen smart und BoConcept
Designtrends entstehen nach landläufiger Meinung wohl zumeist an diesen urbanen Hotspots, an denen sich coole Hipster und reiche Yuppies auf Mate Tee und Hugo treffen. Ich kann euch sagen: Kreativköpfe vereinen sich jedoch nicht selten fernab der pulsierenden Metropole. Zumindest ist das so in der Geschichte, die ich euch jetzt erzählen möchte.
Alles begann am Rande des Ruhrgebiets in der Performance Schmiede von smart BRABUS im schönen Bottrop. Umringt von einer Handvoll stylisher Wikinger aus der dänischen Kleinstadt Herning stellten wir uns der Frage: Wie viel Wohnzimmer passt in einen smart und wie viel smart in Wohnzimmermöbel?
Halt, ich fange am besten noch früher an. Bei smart sind wir stets auf der Suche nach fruchtbaren, teilweise auch verrückten Kooperationen. In diesem Fall fiel die Wahl auf die dänische Möbelmarke BoConcept, bekannt für individuelles und gradliniges Design, das auf die Bedürfnisse der Städter eingeht: Besonderes auf begrenztem Wohnraum schaffen. Und damit – man ahnt es schon – passen sie perfekt zu uns und unserer smart-Idee.
Zwei Denkwelten auf Annäherungskurs
So haben wir unser Pendant gefunden. Allerdings ist der internationale Modedesigner in Denkweise und Schaffensart grundlegend anders programmiert als der internationale Autobauer im Premiumsegment. Während bei uns Sicherheitsvorkehrungen und Funktionalität den Raum für das Design vorgeben, geht es in der Möbelwelt zunächst einmal um das Zusammenspiel aus Stoffen, Gerüchen und Beleuchtung – die Wahrnehmung mit allen Sinnen. Aufgrund der deutlich geringeren Fülle an Vorgaben haben die Möbeldesigner kürzere zeitliche Vorläufe und sind freier in ihrer Grundidee. So musste ich im gemeinsamen Ideenworkshop nicht selten einlenken: „Stopp, denkt an Entflammbarkeit der Materialien, Abrieb der Sitze oder auch den Airbag – der braucht 30 cm Platz und muss sich öffnen, egal, welches Material darüber liegt!“
Gemeinsam haben wir im kreativen Austausch etwas geschaffen, das beide Produktwelten vereint. Zugegeben, das ursprünglich gewünschte flauschige 60er Jahre Sofa konnten wir nicht in den smart einbauen – aber wir haben mit aufgepolsterten Sitzen eine perfekte Lösung gefunden. Und auch die Auswahl der Materialien ist außergewöhnlich ausgefallen, mit einem filzähnlichen Stoff, der mit braunem Leder und neongelben Kontrastnähten kombiniert wurde. Zudem verarbeiteten wir im Schaltknopf erstmals unbehandeltes Echtholz in Form einer Zierlinse. Natürliche Materialien spielen in der Designästhetik der Dänen eine elementare Rolle; streng nach dem Grundsatz: “What you see is what you get!” Passend zu unserem smart wurde zudem eine Möbelkollektion entworfen. Mit einem 2,69 Meter langen Sofa, einem Sessel, der den Autositzen unglaublich ähnlich sieht, und Wohnaccessoires in Neonfarben mit Blickfang-Garantie.
Die Feuertaufe
Kurz vor Weihnachten konnten wir den smart BoConcept signature style (so der Name unseres gemeinsamen Babys) zum ersten Mal fertig aufgebaut betrachten. Ein schöner Augenblick, weil es für uns alle einfach ein schlüssiges, tolles Produkt geworden ist. Im Februar stellten wir das Cabrio dann ausgewählten Journalisten im BoConcept Store in Berlin vor. Der Launch war für uns ein großer Moment, schließlich spielte ein gewisses Maß an Unsicherheit mit. Wie reagieren Lifestyle- und Möbeljournalisten auf ein Auto? Und tatsächlich: Bei seiner Feuertaufe wurde der smart in die Möbelwelt aufgenommen und nach Interieur-Designermanier mit allen Sinnen erlebt: Die Journalisten haben mit ihren Händen geschaut, sind über die matte Lackierung gefahren und haben das Leder der Sitze und Verkleidung gerochen. Sie haben in ihm – so deute ich das mal frei – ein rollendes 2,69 auf 1,54 Meter Wohnzimmer entdeckt.