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Sicher ist sicher: Das Safety Car & ich

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Wenn ich bei einem Rennen hinaus auf die Strecke fahre, dann bin ich immer vorne. Immer. -Kleiner Scherz: Ich fahre für Mercedes-Benz bei der Formel 1 das Safety Car. Es ist ein Mercedes-Benz AMG SLS GT3. Die Aufgabe des Safety Car ist es, in schwierigen oder gefährlichen Situationen einzugreifen, bedeutet, das Rennen zu diesem Zeitpunkt sicherer zu machen. Bei einem Unfall beispielsweise, wenn Trümmerteile auf der Strecke liegen. Es sind oft spitze Karbon-Teile, die die Reifen beschädigen können. Ich zeige den Formel 1-Piloten durch das Vorausfahren, welche Fahrspur, welchen Kurs sie nehmen müssen, um nicht über die Trümmerteile zu fahren. Die Streckenposten können dann den verunglückten Piloten und sein Fahrzeug sicher bergen.

In früheren Zeiten wurde das Rennen bei einem Unfall meistens unterbrochen, dies bringt aber den Nachteil großer Zeitverzögerungen für das Rennen mit sich. So können wir bei kleineren Unfällen jetzt eingreifen und das Rennen mit dem Safety Car fortführen. Auch bei schlechten Witterungsverhältnissen, zum Beispiel extremer Nässe, können die Formel 1-Autos dem Safety Car mit verringerter Geschwindigkeit folgen, ohne dass das Rennen unterbrochen oder abgebrochen werden muss. Wobei „langsam“ hierbei relativ ist. Auch bei Regen fahren wir in der Safety Car-Phase immer noch sehr hohe Geschwindigkeiten, damit die Reifen der Formel 1-Autos nicht zu sehr abkühlen, denn dann verlieren sie ihre Haftung.

Mein SLS ist ein sehr schnelles Auto. Auch auf der Rennstrecke. Aber ein Formel 1-Fahrzeug ist pro Kilometer circa. 10 Sekunden schneller, wenn es „freie Fahrt“ hat. Bei einer Durchschnittsrennstrecke von 5 km Streckenlänge sind das 50 Sekunden pro Runde! Das hieße, im Normalfall würde mein SLS alle 3 Runden überrundet. Die Höchstgeschwindigkeit eines Safety Car beträgt bis zu 260 km/h. Man schaut in den Rückspiegel und sieht, wie die Fahrer ihre Reifen warm halten, links schwenken, rechts schwenken. Für sie bin ich „langsam“. Rosberg, Hamilton, Vettel und die anderen fahren einfach in einer ganz anderen „Dimension“.


Als ehemaliger Rennfahrer für Tourenwagen und GT-Sportwagen fasziniert mich die Formel 1 immer noch, auch nach vielen Jahren im Safety Car. Bei der Formel 1 gibt es die geballte Technik der größten, bekanntesten Marken. Es ist die Möglichkeit, Renntechnik darzustellen, und wie weit sie fortgeschritten ist. Mit dem neuen Reglement 2014 kommt die Formel sogar wieder näher an die Technologie heran, die auch für Serienfahrzeuge auf der Straße zählt -zum Beispiel Turbos für mehr Leistung bei weniger Verbrauch und Hybridtechnik wie beim ERS Energierückgewinnungssystem. Die Sicherheit für die Fahrer und Zu-schauer entwickelt sich ebenfalls immer weiter. Es hat sich viel geändert, die sogenannten Auslaufzonen an den Rändern der Kurse sind sehr groß geworden. Auch die Sicherheits-Materialien auf den Rennstrecken sind viel besser als früher: Eine dreifache Leitplanke ist heutzutage Standard auf einer Rennstrecke. Kurven wurden entschärft, anders berechnet. Ich erinnere mich an die Auslaufzone der Rennstrecke Spa-Francorchamps in Belgien, bei der „Eau Rouge“, der bekanntesten und schnellsten Kurve, dort war früher eine Betonmauer. Keiner hat sich Gedanken gemacht. Die Auslaufflächen der Strecken werden heute nicht mehr Kies überdeckt. Und es gibt keine Fangzäune mehr. Es hat sich als lebensgefährlich für die Fahrer gezeigt, sich mit hoher Geschwindigkeit im Kiesbett zu überschlagen oder im Fangzaun zu landen. Der berühmte Ferrari-Pilot Gilles Villeneuve wurde damals bei seinem Unfall ein Opfer von Kies und Fangzäunen. Heute sind diese Flächen weitläufig geteert, so dass sich ein Formel 1-Auto in einer Grenzsituation nicht mehr überschlägt, es dreht sich einfach nur. Der Fahrer kann die Geschwindigkeit sicherer über die Bremse reduzieren und touchiert die Leitplanke in den allermeisten Fällen gar nicht mehr.

Ich bin ein wenig stolz darauf, dass ich mit meinem SLS einen Beitrag zur Sicherheit auf der Strecke leiste. Und dass die Sicherheit bei der Formel 1 und auch bei den anderen Rennserien wie DTM und GT-Masters heute auf einem extrem hohen Niveau ist. -Damit wir alle Spaß am Motorsport haben und wir uns nicht bei jedem Rennen um die Gesundheit der Fahrer Sorgen machen müssen. Wobei natürlich immer ein Restrisiko bleibt. Motorsport ist keine „Kaffeefahrt!“. In einem kleinen Video erkläre ich die Funktionen meines Safety Car noch einmal genauer.

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Hier die Gewinner der Quizfrage: “Was bedeutet es, wenn an meinem Safety Car während des Rennens die orangefarbenen Lichter angeschaltet sind?” Die Lösung lautet: Ich bin mit dem Safety Car auf der Strecke, es ist etwas passiert, und deswegen herrscht absolutes Überholverbot. “Safety Car-Phase”. Die ersten vier Leser, die mir in der Kommentarfunktion geschrieben haben und die richtige Antwort wussten, sind: Stefan Eisenhardt, Christoph Hellmann, Fabian Schmidt und Elmar Degen. Glückwunsch! Ich freue mich darauf, euch beim DTM-Auftakt auf dem Hockenheimring am 4. Mai 2014 treffen! Ein Kollege aus der Kommunikation wird sich in Kürze dazu bei euch unter der hinterlassenen E-Mail-Adresse melden.


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