Fünf Uhr morgens und der Wecker klingelt – fertig machen, Sporttasche, Basketball und Autoschlüssel einpacken. Mein Name ist Sebastian Magenheim. Ich bin Student, spiele professionell Rollstuhlbasketball und bin Markenbotschafter für die Mercedes-Benz Fahrhilfen ab Werk.
Derzeit bereite ich mich auf die Paralympics in Rio de Janeiro vor, die im kommenden September stattfinden werden. Jeder Tag wird genutzt, um optimal auf mein sportliches Highlight hin zu arbeiten. Denn unsere olympischen Spiele sind für jeden, der sich qualifiziert hat, wahrscheinlich das Abenteuer des Lebens.
In 50 Jahren wird es wohl heißen: „Opa, fang nicht schon wieder mit den Paralympics an“… Ich freue mich sehr darauf.
Vom 7. bis 18. September 2016 finden die Spiele 2016 statt, zu denen 4.350 Athleten aus 176 Ländern und 1,8 Millionen Zuschauer aus aller Welt erwartet werden. Und eben auch wir Basketballer.
Lateinamerika ist zum ersten Mal Gastgeber der Paralympischen Spiele. Davor heißt es trainieren, „bis der Sportarzt kommt“…. Die Tage sehen meistens wie folgt aus: zwei Trainingseinheiten á 2-3 Stunden, Unialltag und sechs kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.
Raus aus dem Trainingsalltag, rein ins Auto
Allerdings komme ich heute raus aus dem Alltag und teste die neue E-Klasse mit dem Handbediengerät Multima-Pro sowie dem Multifunktionsdrehknauf MFD Touch. Ich setze mich in die neue E-Klasse und bin erstaunt. Es kommt mir vor als ob ich in einem Raumschiff sitze und gleich abheben werde. Ein imponierendes digitales Display, welches alle Armaturen beinhaltet, macht sich vor mir breit und beim ersten bedienen komme ich locker und schnell an alle Funktionsweisen. Die Sitze stützen mich später in jeder Kurve, obwohl man die Wertigkeit dieser gar nicht so sehr wahrnimmt, weil das Auge mit den vielen schönen Details beschäftigt ist.
Probefahrt
Meine linke Hand nimmt den ergonomisch geformten Multifunktionsdrehknopf MFD Touch, der am Lenkrad angebracht ist, in die Hand und die Rechte das Handbediengerät Multima Pro, welches ungefähr neben meinem rechten Knie positioniert ist.
Ich starte den Motor, betätige den Automatik-Wählhebel und ziehe den Griff des Multima Pro nach hinten um somit zu beschleunigen. Das Ganze mache ich je nach Geschwindigkeit entweder mit zwei Fingern oder mit der ganzen Hand der Sicherheit wegen.
Beim Bremsen schiebe ich das Multima Pro von mir nach vorne weg. Man neigt sowieso beim Bremsen nach vorne und somit sind das Beschleunigen sowie das Bremsen mit wenig Kraft verbunden. Mit den Füßen muss man das Pedal wechseln – das braucht man beim Handbediengerät nicht. Man schiebt es oder man zieht es und setzt so die Kräfte frei. Das Multima Pro ist vom Design schmaler als der Vorgänger und somit wird die Beinfreiheit weniger eingeengt.
Um einen „Touch“ besser
Das neue Modell ist schlanker und hat den Vorteil, dass man den Sitz weiter nach vorne schieben kann, wenn der Fahrer kleiner ist und mit den Füßen fahren möchte. Er kann das Gaspedal nun leichter mit dem Fuß ansteuern als das mit dem Vorgänger ging.
Die linke Hand bedient immer noch das MFD Touch. Warum „Touch“? Es beinhaltet fünf Tasten, die mit dem Daumen angesteuert werden können: beide Blinker, akustische Hupe, Fern-und Abblendlicht und die Scheibenwischeranlage. Die Funktionen des MFD Touch sind per Funk mit dem Wagen verbunden.
Der Multifunktionsdrehknopf lässt sich auch bequem vom Lenkrad abnehmen, wenn man nicht damit fahren möchte. Der Knauf ist mit einem Bolzenstift an einer Halterung befestigt, die sich am Lenkrad befindet. Fußgänger (Menschen, die die Fußpedalerie nutzen können) beispielsweise würden beide Hände am Lenkrad justieren. Der Vorteil des Multifunktionsdrehknopfs ist, dass man beim Lenken nicht umgreifen muss. Man hat einen Griff in der Hand und das Lenkrad kann komplett in beide Richtungen gedreht werden.
Das macht Lust auf mehr
Insgesamt ist es ein lockeres Schweben, während meiner Fahrt in der E-Klasse. So fühlt es sich zumindest an. Beim Beschleunigen auf der Landstraße zieht die E-Klasse locker an den anderen Autos vorbei und das Handbediengerät lässt sich sehr feinfühlig steuern.
Da ich per Daumen alle Blinker bedienen kann, ohne dass ich die Hand vom Lenkrad nehmen muss und gleichzeitig mit einer Hand so weit lenken kann wie ich möchte, sind die Kreisverkehre auch kein Problem. Hier kann man sonst schon mal motorisch herausgefordert werden, wenn man rechts beschleunigen sowie bremsen und links in- und aus dem Kreisverkehr lenken muss, aber gleichzeitig die Hand zum Blinker bewegen möchte. Allerdings war das in diesem Test wirklich einfach. Ich konnte den Kopf frei machen und habe einen tollen Ausgleich zu meiner Paralympics Vorbereitung gehabt. Es war eine entspannte Fahrt mit kurzen Sprints, die Lust auf mehr machte.
Fazit
Abschließend kann ich sagen, dass ich diese Lösungen für Rollstuhlfahrer sehr hilfreich finde. Man kann einfach alles mit den Händen bedienen ohne irgendwie eingeschränkt zu sein. Es gibt dem Fahrer einfach noch mehr Möglichkeiten.
Wir Sportler bei den Paralympics freuen uns über euren Support!!
Der Beitrag Den Kopf frei machen in der neuen E-Klasse erschien zuerst auf Daimler-Blog.