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„Die DTM wird unterschätzt“

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Was für ein DTM-Auftakt in Hockenheim: Spannende Überholmanöver, spektakuläre Aufholjagden, ein überglücklicher Start-Ziel-Sieger am Samstag und das dramatische Regenrennen am Sonntag. Und ich mittendrin.

Gewinnspiele lösen bei mir eigentlich nur leichtes Schulterzucken aus. Aber die DTM-Verlosung im Intranet hat mich dann doch nicht mehr losgelassen. Mit Motorsport im Blut und als Gaggenauer Produktionstechniker mit dem Geruch einer Werkstatt vertraut, musste ich einfach mitmachen. Die Chance auf zwei DTM-Tickets – mit Gold-Status – einem Meet & Greet mit Lucas Auer und Edoardo Mortara sowie einer exklusiven Boxenführung konnte ich mir nicht durch die (Öl) Lappen gehen lassen.

„Ich habe noch nie irgendwas gewonnen“ – kann ich jetzt nicht mehr sagen! Mein Glück war mir hold. Das Ding gehört mir. Yeah! Mein erster Gedanke: Ich komme mit dem Wohnmobil. Mein zweiter Gedanke: Es muss unbedingt mein Enkel Jonas mit. Der 15-jährige Teenager hat genau wie sein Opa Benzin im Blut. Er begeistert sich für fast alles mit vier Rädern und wird wahrscheinlich einer der letzten Generationen sein, für die ein Auto, auch noch einen emotionalen Sound braucht. Was gibt es da also besseres als ein DTM-Wochenende in Hockenheim?

Freitag Mittag gings los!

Schon auf der Anfahrt mit unserem rollenden Zuhause hören wir die Rennmotoren brüllen. Umso näher wir kommen, je präsenter wurde das Zischen, Fauchen und Knallen. Und da war er: Der erste Gänsehaut-Moment! Jetzt konnten wir es kaum mehr erwarten, an die Strecke zu gelangen. Also schnell das Wohnmobil abgestellt und ab zum freien Training auf die Südtribüne. Die Nähe zur Strecke, der Sound, die Geschwindigkeit – das hat uns sofort fasziniert. Und wenn dein Enkelsohn plötzlich ganz still wird und ihm sprichwörtlich die Kinnlade runterklappt, dann weißt du, hier ist jemand positiv von der DTM überrascht!

Das gilt auch für den Samstag. Lucas Auer verteidigte seine Pole-Position in den letzten Runden gegen einen nicht locker lassenden Timo Glock. In der vorletzten Runde touchierten sich die Boliden des Mercedes-AMG-Piloten und des BMW-Fahrers sogar leicht. Es war der Höhepunkt eines hart geführten Duells, das mit einem grandiosen Sieg für Lucas endete.

Beste Aussichten

Unsere gewonnen Plätze auf der Mercedes-Tribüne waren einfach nur spitze! Nicht nur ich war überrascht, wieviel Motorsport man regelrecht spürt. Wir konnten die komplette Spitzkehre und Mercedes-Kurve überblicken und noch dazu die restlichen Streckenpassagen auf einer großen Leinwand verfolgen. Die Atmosphäre, die Geräuschkulisse – all das kommt daheim auf der Couch einfach nicht rüber.

Von der Mercedes-Benz Erlebniswelt ganz zu schweigen. Es wird wirklich einiges geboten: Zahlreiche Food-Corner, Autogrammkarten-Stände, Fan-Shop, Mick Schumacher live auf der Bühne und beinahe das gesamte Produkt-Portfolio von Mercedes-Benz live zum Anschauen und Anfassen. Und das Beste: Sogar Probefahrten waren möglich. Im Rahmen von Mercedes-Benz Driving Events hatte jeder die Möglichkeit, unsere tollen Produkte zu erleben. Eine bessere Werbung gibt es doch gar nicht.

Wir haben uns ein hybrid Testfahrzeug geschnappt und sind gut 45 Minuten über den Test-Parcour … geflogen … hätte ich jetzt fast gesagt. So sanft, so komfortabel, so autonom und so voll gesteckt mit High-Tech fuhr es sich wie auf Wolken. Mein Enkel wurde jedenfalls wieder ganz still. Gut, der Explainer auf dem Beifahrersitz hatte aber auch wirklich viel zu erzählen. Chapeau vor so viel Fachwissen, das auch charmant und leicht verständlich rübergebracht wurde.

Das Meet & Greet am Sonntag

Der Sonntag weckt uns mit leichtem Prasseln auf dem dünnen Wohnmobildach. Der Himmel ist dicht verhangen und der Campingplatz noch nicht richtig aufgewacht als wir in aller Früh Richtung Fahrerlager aufbrechen. Zusammen mit dem seit diesem Jahr neuen DTM-Fahrer Edoardo Mortara treffen wir uns mit Lucas Auer im Mercedes-Benz Actros Team-Truck. Der ausgewachsene Sattelschlepper mit den besten Achsen der Welt – aus unserem Werk in Gaggenau (!) – ist nicht nur Lasttier und Ausrüstungslager sondern auch Rückzugsort für die DTM-Fahrer.

Im hintersten Eck versteckt sich ein kleiner Raum, der fast wie ein Wohnzimmer wirkt. Hier kommt sonst eigentlich keiner rein. In schon beinahe persönlicher Atmosphäre nehmen wir Platz und löchern Lucas und Edoardo mit unseren Fragen. Die zwei nehmen sich viel Zeit für uns und kommen super sympathisch rüber. Das sind wirklich zwei absolut bodenständige Jungs, die ihren Rennsport lieben und für ihn leben.

Die andere Seite oder die Boxenführung

Aber kein Auer, kein Edoardo, kein Paffet und kein Engel fahren nur einen Meter ohne das gesamte Team dahinter – ohne die Ingenieure, Techniker und Mechaniker. Daher war es sehr interessant für uns bei der anschließenden Boxenführung auch einmal die andere Seite zu sehen. Wie fleißige Bienen schwirren die Jungs von einer Boxenseite zur nächsten, vom Hinterrad zum Heckflügel und wieder zurück an die Front-Flics.

Was erst chaotisch aussieht, ist es keinesfalls. Jeder weiß genau was er wann zu tun hat. Die einzelnen Zahnräder greifen perfekt ineinander. Wieder beginnen sich meine Armhaare aufzustellen. Mir ist nicht kalt, aber die geradezu spürbare Leidenschaft der gesamten Mannschaft und die ganz spezielle Aura einer DTM-Box faszinieren mich bis unter die Haut. Meinem Enkel ging es nicht anders. Mich ließ das Gefühl nicht los „der würde da am liebsten sofort reinspringen und über die Rennstrecke heizen“.

Der zweite DTM-Lauf

Aber das geht natürlich nicht. Stattdessen genießen wir den zweiten DTM-Lauf, der auch einiges zu bieten hatte, ja sogar regelrecht dramatisch war. Eine Hauptrolle spielte dieses Mal der im Laufe des Rennens immer stärker werdende Regen. Audi-Pilot Jamie Green stoppte letztlich weder das widrige Wetter noch eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Der Brite fuhr von Startplatz drei zu einem souveränen und auch verdienten Sieg. Dass Gary Paffett im Mercedes-AMG und Marco Wittmann im BMW die nächsten beiden Plätze belegten, hätte sich wohl selbst Hollywood nicht besser ausdenken können. Wie bereits am Samstag waren alle drei Hersteller auf dem Sieger-Treppchen vertreten.

Wir fühlen uns auch wie Gewinner. Mit einer klaren Erkenntnis: Die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft wird unterschätzt. Es ist wirklich beeindruckend, was alles geboten wird. Egal ob Mercedes-Benz Erlebniswelt mit viel Unterhaltung und Food-Trucks, der Pitwalk am Samstag- und Sonntagmorgen, bei dem man die Boxenstopp-Trainings der Teams miterleben konnte, oder die Fan-Terrasse. So nah dran an der Strecke, den Autos und den Boxen waren die Besucher noch nie. Auch wenn man nicht bei einem Intranet-Gewinnspiel gewonnen hat.

Test bestanden!

Wir meinen: Die DTM hat den ersten Praxistest mit den neuen Regularien bestanden. Dank der neuen Regeln blieb die Spannung jeweils bis ins Ziel erhalten. Die neuen Reifen, das Funkverbot mit dem Fahrer und weniger Mechaniker beim Boxenstopp sorgten immer wieder für Verschiebungen bei der Platzierung und gaben den Teams zusätzliche Taktik-Optionen. Vor allem aber steht der Fahrer nun mehr im Mittelpunkt als zuvor. Er muss viele Entscheidungen alleine treffen.

Wir haben auch eine getroffen: Ganz sicher wird dies nicht unser letzter DTM-Besuch gewesen sein. Wir können es jedem nur empfehlen, auch einmal live dabei zu sein. Klingt phrasisch, ist aber so: Es lohnt sich!

Der Beitrag „Die DTM wird unterschätzt“ erschien zuerst auf Daimler-Blog.


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