Trommelwirbel, Blitzlichtgewitter, Lichtkegel – und ein unwiderstehliches Geräusch, das immer deutlicher auf uns zukommt. Eine satte Hymne von High Tech Sounds, die schon im Schritttempo klar machen, wer da die Rampe während einer exklusiven Fahrzeugpräsentation hochrollt.
Dem begeisterten, neugierigen Publikum stellt sich: der AMG GT (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,6-9,3 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 224-216 g/km.*) in kermitgrün. Wäre ich nicht eine Textschwester würde ich hier am liebsten schreiben: einfach die mega saugeilste Karre ever, aber nein, lieber so: AMG – steht für Ahhhh My Godness, und damit fängt meine unendliche Begeisterung auch schon an. AMG GT – das ist die einzige wirkliche Alternative zu Oldtimern. Und warum? Hier sind schon mal zwei Gründe.
- Die Frage – was ziehe ich heute an, hat sich für immer erledigt, wenn man AMG GT fährt. Erstens: entweder GAR nichts anziehen oder irgendwas, denn bei dem Auto guckt sowieso niemand mehr auf den Fahrer, da der Mercedes alle Blicke ultramagnetisch auf sich zieht – und da bleiben sie auch. Ein Tresor für Bewunderung auf Rädern.
- Gelbe Gurte – wer bitte schön hat das schon? Ist very at leisure und damit total im Trend, fashionmäßig gesehen.
Zielgruppe: Für Alle
In der Niederlassung Rhein-Ruhr, die aussieht wie ein großes zeitgenössisches Museum für Design, fand in Düsseldorf die Vorstellung der verschiedenen AMG GT Modelle vor einem ausgewählten Publikum statt. Während der Vorstellung wurde uns durch die Moderation vor Zeugen klargemacht, dass dieser Mercedes für die Zielgruppe ALLE entwickelt und umgesetzt wurde. Ok, wenn der für alle ist, dann ja auch für mich.
Neben mir stehen technikaffine Männer, alles Mercedesfahrer, die sich über die Höchstgeschwindigkeit unterhalten: 304 km/h, bergab und mit Bleifuß 327 km/h.
Ich hingegen stelle mir vor, wie ich damit auf dem Supermarktplatz rolle, ganz langsam und ganz gefährlich. (Ach so, ich würde natürlich nicht den in grün nehmen, sondern den mattschwarzen). Mit meinem neuen Batmobil würde ich die täglichen Einkäufe machen wollen und den obligatorischen Kasten Mineralwasser.
AMG GT: Metapher für Belohnung
STOP: Alles Schwachsinn. Ich glaube das geht nicht. Der AMG GT ist die Metapher für Belohnung – wozu ja Supermarktbesuche nicht gehören. Also, wofür könnte ich mich belohnen? Nur für Ausfahrten, nur sonntags – no way. Jeder Tag ist es wert, nicht nur automotivemäßig geliebt zu werden und sich mit dem besten zu umgeben, deswegen geht diese Strategie nicht auf. Sich selbst beschenken? Aber wofür? Für schon 70 000 Mal im Leben Mineralwasser eingekauft, Kinder großgezogen und so weiter. Auch nicht.
Vielleicht muss man ja gar nicht so viel nachdenken, denn der AMG GT selber ist die Antwort. Zeitersparnis – mit ihm und seinen 580 PS bist du einfach schneller am Ziel. „Er erledigt den Sprint von 0-100 in weniger als drei Sekunden – was Supersportwagenniveau entspricht“, so der Pressetext. Da bin ich dann wieder dabei. Mein Ampellandleben würde sich grundlegend verändern, statt des emotionalen Vollgas mit meinem gemütlich-eleganten 380 SLC (Baujahr 1980) würde ich gelinde gesagt deutlich im Vorteil sein. DREI Sekunden, das ist einfach nichts, unfassbar.
Es gibt nur einen einzigen Grund dieses wunderbare Supercar nicht zu kaufen, da die Sitze offenbar nur für Menschen ohne Kurven gebaut sind. Ich passe auf jeden Fall für Langstrecken nicht in den Sportsitz – oder gibt es den auch eine Nummer größer? Dann würde ich sagen: AMG steht für Alex iM Glück.






* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch“ neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter http://www.dat.de/ unentgeltlich erhältlich ist.
Der Beitrag AMG: Ahhhh My Godness erschien zuerst auf Daimler-Blog.