Es gibt Kleinwagen, deren Idee und Konzept ist es, nun ja, eben klein zu sein. Und es gibt kleine Wagen, hinter denen sich etwas mehr verbirgt. Sie transportieren auch mehr, als man es von einem Kleinwagen erwartet. Eine großartige Idee zum Beispiel. Dazu fallen mir spontan die „Ente“ von Citroen und der allererste Austin Mini als geniale Konstruktion von Sir Alec Issigonis ein. Diese Autos entstanden aber schon in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Seitdem hat sich einiges verändert. Das Leben der Menschen. Viele zieht es heute in die Großstädte oder an deren Rand. „Urbanisierung“ nennen das Gesellschaftsforscher. Die Hälfte der Menschen lebt heute in Städten. Und der Platz auf den Straßen wird für die Fahrzeuge nicht größer.
In einer Metropole wie Berlin sieht man folgerichtig viele Kleinwagen. Und viele smarts! Hinter ihm standen auch schon von Beginn an größere Ideen: „Elektromobilität“, „Car-Sharing“, „zwei Fahrzeuge in einer Parklücke“. smart-Chefin Annette Winkler ist sich sicher: Der Trend der Urbanisierung und Nachhaltigkeit wird sich weiter verstärken. „Darauf hat sich die Marke bereits zu einem Zeitpunkt eingestellt, als noch kein anderer Autohersteller daran dachte. Dabei spielt auch das Carsharing eine wichtige Rolle. Denn „Teilen ist das neue Haben“, sagt Winkler. Im Berliner Tempodrom konnten über 700 Gäste an der Präsentation der neuen Autos „teil-haben“. Und es war Zeit für eine Neuauflage im Doppelpack: Stolz präsentierten Annette Winkler und Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche die neuen smart fortwo und smart forfour. Dieter Zetsche verwies in seiner Rede auf eine alte Fabel, der vom „Hasen und Igel“. „Bei vielen Trends, die andere derzeit in der Automobil-Branche für sich entdecken, kann smart sagen “Ich bin schon da”. Das gilt bei der Urbanisierung genauso wie für die Individualisierung, der E-Mobilität oder dem Car-Sharing“ so Zetsche. Insofern ist es natürlich kein Zufall dass die Premiere in Berlin stattfand: Mit 3,5 Millionen Einwohner die größte Stadt Deutschlands und außerdem nutzen hier die meisten Menschen das Angebot von car2go (mittlerweile sind es insgesamt 800.000 Kunden in 26 Städten in Europa und Nordamerika).
Die neue smart-Generation ist erwachsener geworden. (Der Kraftstoffverbrauch liegt beim fortwo bei 4,1 l/100 km, und die CO2-Emissionen 93 g/km und beim fourfour bei 4,2 l/100 km; CO2-Emissionen 97 g/km – jeweils kombiniert.*) Eine neue Front mit lächelndem Kühlergrill und Stupsnase. Der technische Hintergrund ist, dass die europäischen Gesetze für verbesserten Fußgängerschutz ebenso steilere, wie weichere Frontpartien bei Fahrzeugen verlangen (sogenannte „Softnose“). Achten Sie mal auf andere Fahrzeuge, die demnächst auf den Markt kommen, die haben ihre „Nase“ auch steil(er) im Wind. Neben der „Stups-nose“ machen markante Seitenansichten und ein Heck mit auffälligen Rückleuchten die smarts zu echten Gesichtern in der Masse. Auffällig ist auch der Zuwachs an Breite um rund zehn Zentimeter, was sich beim Fortwo angenehm bemerkbar macht. Vorbei die Zeiten des ständigen unfreiwilligen (?) Kuschelns im fortwo mit dem Sitznachbarn. Die Spur wuchs um fast 20 Zentimeter. Die Länge von 2,69 Metern, die das Einparken so praktisch und fix macht, bleibt wie beim Vorgänger. Der Viersitzer ist mit 3,49 Meter nur wenig länger.
Smart-Entwicklungschef Markus Riedel ist die Freude an diesem Premieren-Tag, dem Tag seiner Autos, wirklich anzumerken. Eines seiner technischen Lieblingsdetails: „Uns ist es gelungen, den Wendekreis auf 6,95 Meter (forfour 8,65 Meter) zu reduzieren und damit einen neuen Bestwert zu setzen. Der smart kann somit fast auf der Stelle wenden“. Im Video-Interview verrät Riedel alle technischen Raffinessen der neuen smart-Generation.
Na dann mal eingestiegen und Probe gesessen: Smartphone-Integration, Echtzeit-Navigation und eine „smarte“ intuitive Bedienung mit Touchscreen gefallen neben wirklich hochwertiger Verarbeitung. Mit smart cross connect stellt smart zudem eine revolutionäre neue App für smart fortwo und smart forfour vor, die Kunden kostenlos angeboten wird. smart cross connect bietet noch weitere Funktionen während der Fahrt und außerhalb des Fahrzeugs. Nutzungsfreundlicher gestaltet und um neue Funktionen ergänzt wurde unter anderem das “smart parking”. Wer „Fortbewegung durch Bassantrieb“ möchte, für den gibt es das JBL Soundsystem mitsamt 6-Kanal-240 Watt-Verstärker beim fortwo bzw. 8-Kanal–Verstärker (320 Watt) beim forfour. Für (auch leisen) Hörgenuss sorgen insgesamt acht (fortwo) bzw. zwölf (forfour) Hochleistungslautsprecher.
Auf eine Probefahrt freue ich mich schon, insbesondere die neuen Getriebe, denn es wird es den smart mit zwei neuen Getriebevarianten geben: einem Fünfgang-Schaltgetriebe und einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Dazu gesellen sich neue Dreizylindermotoren: Zunächst wird der smart mit einem 71 PS starken Variante erhältlich sein. Er soll sich beim fortwo mit einem Verbrauch von 4,1 Liter auf 100 Kilometer zufrieden geben. Daneben wird es zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Variante mit 60 und 90 PS geben.
Aber zurück zu „smart und Urbanität“: Wer wollte, konnte bei der Veranstaltung einen kurzen Ausflug ins Grüne machen. Mitten in Kreuzberg. Denn dort befinden sich die Prinzessinnengärten. Ich fand das beeindruckend: Man muss wirklich kein Künstler sein, um brach liegende Flächen lebendig zu gestalten. Hase und Igel waren zwar nicht vor Ort, aber dafür viele Blumenbeete, Wildpflanzen, Hummeln und Bienen, Wohnwagen sowie Kaffee trinkende Menschen mit Laptop. Es gab interessante Vorträge zu “Urban Gardening” und “Zukunft der urbanen Mobilität”. Einer der Vortragenden war Dr. Frank Ruff, er forscht für Daimler zum Thema Nachhaltigkeit und Mobilität der Zukunft. Und ist so ziemlich das genaue Gegenteil eines „car-guy“. „Die Nachfrage nach Flexibilität wird verschiedene Mobilitätslösungen voranbringen, die unterschiedliche Verkehrsmittel wie das eigene Auto oder Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel, Car-sharing oder Mitfahrgelegenheiten kombinieren. Und all diese Trends finden bei smart einen guten Widerhall“ sagt Ruff. Der Weg hin und zurück zum Tempodrom ließ sich übrigens mit car2go oder smart-e-bike zurücklegen.
Wieder am Ort der Premiere angekommen, fiel mir noch eines auf: Der Slogan der Marke ist neu, das “FOR” wird jetzt betont. Warum? “FOR” soll erklären, was sich hinter der smart-Idee verbirgt: Eine optimistische Grundhaltung. Mehr Platz auf den Straßen in der Stadt. Mal das Auto stehen lassen und FOR Fitness aufs Fahrrad oder e-bike steigen. Autos teilen. Das ist wirklich eine größere Idee zu einem kleinen Auto. Insofern: For-wärts ihr “urbanen Igel”…
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*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem ‚Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.